Die Zürcher Autorin Doris Wirth entwirft in ihrem Debütband Variationen dieses unbestimmten Schwebezustands. Die sich eröffnende Freiheit ist verlockend, kann aber jederzeit in Leere umschlagen.
— Martina Läubli, NZZ, 30. Mai 2013
 

AUSGEKIPPT IM ALL

Wir sind alles nur Sterne. Ausgekippt im All. Oder Atome. Die sich kurz verbinden, bevor sie weiterdriften. In den 17 Erzählungen des vorliegenden Bandes prägt dieses Lebensgefühl die meisten der jungen Hauptfiguren, die sich inmitten urbaner Landschaften ihre eigenen Inseln eingerichtet haben. So unterschiedlich ihre Umlaufbahnen auch sind, so durchzieht sie dieselbe Melancholie des Erzähltons und eine atmosphärische, bildhafte Sprache, die den Leser auf sinnliche Weise ganz dicht ans Geschehen heranführt.

Es sind vor allem die kompromisslos zarten, mitunter filigranen Frauenfiguren, die uns in diesen Geschichten begegnen und die beim Lesen ein zustimmendes Nicken provozieren könnten, wenn sie nicht am Ende immer wieder das Gefühl von Verstörung zurückließen. Und gerade dieser – scheinbare – Widerspruch beinhaltet eine enorme Spannkraft.

Erschienen in der Edition Thaleia, 2013

Antiquarisch oder direkt bei der Autorin erhältlich.

NZZ-Kritik, 30. Mai 2013

Rezension auf Amazon

zurück

Ausgekippt im All, Edition Thaleia, 2013